Potsdam mit Schwedt …… – Wieder eine Verbindung

27. Landesschützentag des Brandenburgischen Schützenbundes

am 10.09.2016 in Schwedt an der Oder

Schwedt an der Oder ?

Schlägst Du Wikipedia auf, steht da Schwedt/Oder eine Stadt im Landkreis Uckermark im Nordosten des Landes Brandenburg.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schwedt/Oder

Interessant im Zusammenhang mit unserem 27. Landesschützentag in Schwedt ist die Verbindung zur Veranstaltung im letzten Jahr, den 26. Landesschützentag in Potsdam.

Schwedt und Potsdam hatten schon lange enge Verbindungen, die sich auf unsere Stadt sehr stark ausgeprägt hatten. Die Hohenzollern pflegten über hundert Jahre in dieser Gegend die sogenannte Nebenlinie „Brandenburg-Schwedt“. Es gibt eine lange Liste von Nachfahren des großen Kurfürsten und der Preußischen Prinzessinnen und Prinzen. Die wichtigste war wohl die Schwester Friedrichs des Großen. Die Bezeichnungen der Bevölkerung für diese Personen, heute wohl VIP genannt, waren „Der tolle Markgraf“  oder „Der schlimme Markgraf“. Sie geben Auskunft über die jeweilige Herrschaftsform. Friedrich Heinrich war Gründer eines Hoftheaters. Seine zahlreichen Liebesaffären brachten ihm den Beinamen „Der Schlimme Markgraf“ ein. Aber er hatte auch andere hervorhebenswerte Eigenschaften.

Aber Schwedt hatte auch in dieser Zeit eine wirtschaftlich interessante Entwicklung durch die Refugies erhalten, die Flüchtlinge aus Frankreich, die Hugenotten. Aus dem größten Tabakanbaugebiet Deutschlands waren gute Zigarren bis in die 60-iger Jahre des letzten Jahrhunderts aus Schwedt bekannt.

Der „Hohenzollernspuk“ wurde in der sozialistischen Zeit voll ausgemerzt. Das Schwedter Schloss erlitt das gleiche Schicksal wie das Berliner. Es wurde gesprengt und nicht mehr aufgebaut. Dafür wurde an gleicher Stelle ein imposantes Kulturhaus errichtet. Das hat eine ganz eigene Geschichte bei seiner Entstehung. Man könnte das mit dem Berliner Flughafen BER vergleichen. Es hat einige Jahre bis zur Eröffnung gedauert. Der Tagungsort des 27. Landesschützentages findet in einem der neueren Erweiterungsbauten statt.

Die Uckermärkischen Bühnen in Schwedt sind nunmehr der Hausbesitzer. Das ist aber auch eine gute Linie in die Vergangenheit, da auch einer der genannte Nachfahren sich schon um die Kultur durch Gründung eines Theaters in Schwedt verdient gemacht hatte – „Der schlimme Markgraf“, aber davon war ja schon die Rede. Die UBS, wie die Uckermärkischen Bühnen kurz genannt werden, bilden einen kulturellen Leuchtturm in der Uckermark, auch in der Zusammenarbeit mit den polnischen Nachbarn in Stettin. Eine schöne und wertvolle Verbindung in die Vergangenheit, hat doch auch Potsdam einiges zur Theatergeschichte zu bieten. Gab es da nicht auch einen Theaterneubau mit Geschichte?

Was macht Schwedt noch aus? Industriell konnte sich Schwedt nach der Wende durch die Weiter -Existenz der großen Raffinerie, dem Erhalt einer Papierfabrik aus DDR-Zeiten und dem Neubau einer weiteren Papierfabrik ganz gut über Wasser halten. Von einstmals über 50 –zig tausend Einwohnern sind noch knapp über 30-ig tausend in Schwedt und der eingemeindeten Umgebung verblieben.

Der Nationalpark „Unteres Odertal“, eine Landschaft 60 Kilometer an der Oder zwischen Deutschland und Polen bis zum Oderhaff, gelegen  unmittelbar hinter der Stadt, bedeutet eine Herausforderung des Zusammenlebens von Natur und Industrie.

Schwedt – Nationalparkstadt – ein interessantes Wortspiel, wenn man die Ansprüche der Naturschützenden und der hier lebenden und arbeitenden Menschen in Übereinstimmung bringen will. Bis heute und hierher hat sich ein Zusammenleben mit vielen Höhen und Tiefen entwickelt, welches aber ständiger Pflege und großer Aufmerksamkeit aller Beteiligten bedarf.

In der Raffinerie werden jedes Jahr bis zu 11 Millionen Tonnen Rohöl verarbeitet. Rohöl hauptsächlich aus Russland. Das sind über 12.000.000.000 Liter (in Worten: zwölf Milliarden). In Benzin bedeutet das bei 1,- € pro Liter eine Jahresproduktion von 12 Mrd. €. Aber es wird nicht alles für nur 1,-€ und als Benzin verkauft. Es bedeutet eine Goldgrube für die Brandenburgischen Ministerien für Wirtschaft und Finanzen. Für die Uckermark ist das ein weiterer Leuchtturm.

Wie schwer sich die Uckermark insgesamt entwickelt, ist in anderen Medien hinlänglich beschrieben worden. Wegziehende Frauen, Männerüberschuss, sinkende Geburtenrate, Vergreisung der Bevölkerung, Demographieprobleme für die Zukunft. Auch Schwedt ist davon schon betroffen und kämpft mit sogenannten weichen Faktoren dagegen, insbesondere um die zukünftigen Mitarbeiter in der Industrie.

Weiche Faktoren, zum Beispiel, 28 Sportvereine in 40 Sportarten und mehrere Leistungszentren für Sport kümmern sich um den sportlichen Nachwuchs und die insgesamt 5500 eingetragenen Sportler. Die Interessengemeinschaft Sport der Stadt ist Partner der politischen Entscheidungsträger. Auch wir Sportschützen nehmen an dieser politischen Willensbildung teil.

Der Schützenverein in Schwedt betreibt auf dem Sportgelände zwischen Stadt und Raffinerie mehrere Schießsportanlagen für KK-, GK-, Luftdruck und Trap. Immer noch sind weit über 100 Schießsportfreunde Mitglied der Schwedter Schützengilde. Durch das Trapschießen konnte der Mitgliederbestand stark stabilisiert werden. 1 Bogensportverein in Schwedt, der SSV PCK und die Bogensportler in Schwedt-Heinersdorf des DBSV bilden eine starke schießsportliche Fraktion in der Stadt und Umgebung. Die Zusammenarbeit mit den Uckermarkvereinen ist gegeben, aber auf Grund der großen Entfernungen im Landkreis auf wenige Höhepunkte im Jahr konzentriert. Eine Kreisliga ist auf Grund der Anzahl der Schützen und des Fahraufwandes aus gegenwärtiger Sicht illusorisch. Die Kreismeisterschaften mit den Austragungsorten in Prenzlau als Kreisstadt, Templin, Stadt der Erholung mit Thermalquelle , Schwedt als Nationalparkstadt mit Industriezentrum und Angermünde als Agrar- und Logistikstandort stellen die sportlichen Zentren des Schießsports in der Uckermark dar.

Wettkämpfe, wie der „Goldene Schwan“ von Prenzlau oder das dortige Marathonschiessen im Sommer, die Offene Uckermärkische Meisterschaft am letzten Novemberwochenende in Schwedt, der Osterpokal Trap in Schwedt, der Herbst Pokal an gleicher Stelle, der Luftdruckpokal in Angermünde im Januar die  Pokalschießen in Templin, das sich in Templin entwickelnde 3-D-Bogenschießen sind die Herzschläge des Schießsports der Uckermark. Aktive und Organisatoren der Vereine stehen Jahr für Jahr dafür ein. Manchmal ein schweres Unterfangen, wenn die Teilnehmerzahlen schwinden, aber unterkriegen gilt nicht. Der Schießsport in Verbindung mit dem Jagdsport hat eine lange Tradition und wird auch weiter das sportliche Leben in der Uckermark befördern.

Wir, die Kreisschützengesellschaft der Uckermark, möchten die Gäste des 27.Landesschützentages in der Nationalparkstadt Schwedt sehr herzlich begrüßen.

Für alle, die sich nicht als Delegierte, aber auf den Samstag für den Schützenumzug eingestellt haben, möchten wir versichern, dass für Musik und Versorgung schon ab Mittag vor den Uckermärkischen Bühnen gesorgt sein wird. Der Schützenumzug sammelt sich ab ca. 14:30 in der Nähe der UBS auf der Berliner Straße. Hier lässt sich ein schöner Blick in den Park der UBS mit Teilen der Schlossgitter des alten Schwedter Stadtschlosses und seiner seltenen Bäume werfen. Der Umzug startet mit Kapelle auf die Lindenallee in Richtung  Berlischky-Pavillon bis zur Bahnhofstrasse , biegt dann in Richtung Bahnhofstrasse/Auguststraße nach links ab und wird am Vierradener Platz vorbei durch die Auguststraße Straße bis zum Kreisel der Heinersdorfer Straße geführt. Danach geht es an der Feuerwehr vorbei in den ältesten Teil Schwedts, über die  Berliner Strasse hinweg in den Kietz. Vom Kietz ist es nicht mehr weit zum Juliusturm, dem sich ein schöner Weg am Wasser entlang wieder zurück zu den Uckermärkischen Bühnen anschließt. Der  Treffpunkt für die Abschlussveranstaltung ist direkt vor dem Tagungsort des 27. Landesschützentages an einer kleinen Bühne. Hier findet auch in den Räumen der Uckermärkischen Bühnen der Landesschützenball ab ca. 19:00 Uhr statt.

Die Tagung selbst findet ebenfalls an den Uckermärkischen Bühnen statt. Der für 200 Personen eingerichtete Tagungsraum begrüßt seine Gäste. Die Versorgung erfolgt in den Vorräumen durch den „neudeutschen“  Catering  Schäpe (ortsüblich:  Bäcker Schäpe) und mit Hilfe der Mitarbeiter der UBS. Der gleiche „Bäcker“ ist auch für den Bierstand und die Versorgung vor der Bühne, für die hoffentlich zahlreichen Teilnehmer des Umzugs, zuständig. Zumindest gilt so die Absprache. Wenn nicht, so werden wir uns lautstark vor der Bühne mit unseren Böllern melden…. .

Der Vorabend für den Gesamtvorstand und die Ehrengäste wird durch den Empfang des Bürgermeisters in historischer Umgebung vorgenommen. Der Berlischky-Pavillion, als eines der wenigen erhaltenen Gebäude aus der alter Zeit, wird für die Gäste geöffnet sein. Seine Geschichte schließt den Kreis zum 26. Landesschützentag in Potsdam und zur aktuellen Situation der Flüchtlinge, die es auch schon damals gab… die kleine Stadt Schwedt und das Große Potsdam, mal wieder in der Geschichte verbunden, diesmal im Schießsport, … Gut Schuss… wir sind stolz darauf.

Zitat aus www.uckermark-kirchen.de/ …..:

…… Der Berlischky-Pavillon wurde 1777-1779 von Friedrich Heinrich, dem letzten Markgrafen von Brandenburg-Schwedt als Ruhestätte für sich und die Familie seines Bruders Friedrich Wilhelm, des Gemahls einer Schwester Friedrich des Großen, erbaut…. Im Jahre 1785 wurde der Berlischky-Pavillon den französisch reformierten Refugies als Gotteshaus zur Verfügung gestellt. …..

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